ADHS/ADS im Erwachsenenalter
Die Diagnose von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) im erwachsenen Alter erfordert eine sorgfältige Untersuchung und Bewertung durch qualifizierte Fachleute, normalerweise Klinische PsychologInnen und/oder PsychiaterInnen. Hier sind einige allgemeine Schritte im Diagnoseprozess:
- Anamnese und klinische Beurteilung: Der Diagnostiker führt Gespräche mit dem Patienten oder anderen relevanten Personen (bei Kindern), um eine umfassende Anamnese zu erstellen. Informationen über das Verhalten, die Entwicklungsgeschichte, schulische Leistungen und soziale Beziehungen sind wichtig.
- Beurteilung der Symptome: ADHS-Symptome umfassen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Der Diagnostiker bewertet, ob die Symptome den diagnostischen Kriterien entsprechen und wie stark sie das tägliche Leben beeinträchtigen.
- Ausschluss anderer Ursachen: Es ist wichtig, andere medizinische oder psychologische Ursachen für die Symptome auszuschließen. Einige Gesundheitszustände können ähnliche Symptome hervorrufen, und eine genaue Diagnose ist entscheidend.
- Beurteilung des Funktionsniveaus: Der Diagnostiker bewertet, wie die Symptome das tägliche Leben, die schulischen Leistungen und die sozialen Beziehungen beeinflussen, vergleichbar den GAF-Wert (Global Assessment of Functioning).
- ADHS-Tests und Fragebögen: Es gibt standardisierte Tests und Fragebögen, die helfen können, ADHS zu diagnostizieren. Dazu gehören beispielsweise der HASE (Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene), d2 Aufmerksamkeits- und Belastungstest, KVT Konzentrations-Verlaufs-Test, ZVT Zahlenverbindungstest, SCL-90-S (Symptom Checkliste) für Differenzialdiagnostik.
- Befunderstellung: (Sie erhalten einen ausführlichen Klinisch-Psychologischen-Befundbericht)
- Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten: In einigen Fällen kann eine Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten (z.B. medizinische Abklärung) erforderlich sein, um ein umfassendes Bild der Symptome in verschiedenen Lebensbereichen zu erhalten.